- Karrierechancen verbessern mit Weiterbildungen
- So erkennen Sie, ob eine Weiterbildung für Sie sinnvoll ist
- Kosten für die berufliche Weiterbildung
- Die negative Seite von Weiterbildungen
- Wann lohnen sich Weiterbildungen nicht?
Das Wort Weiterbildung weckt Assoziationen wie Weiterkommen, im Job mehr erreichen, beruflicher Aufstieg und so weiter. Heute nutzen Arbeitnehmer in Deutschland mehr den je das große Bildungsangebot. Sei es, um im Job schneller aufzusteigen, oder um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Unsere Informations- und Wissensgesellschaft macht es leicht, sich neue Fertigkeiten anzueignen und das eigene Wissen kontinuierlich aufzustocken. Die voranschreitende technologische Entwicklung sorgt ferner dafür, dass sich viele Berufe verändern und neuer Input für die Ausübung dieser essentiell wird.
Der Trend zu mehr Bildung bleibt also nicht nur hartnäckig bestehen, sondern findet auch immer mehr Anhänger. Vorsicht ist dennoch geboten – denn nicht immer sind Weiterbildungen sinnvoll. Hier erfahren Sie, wann und wie Weiterbildungen der Karriere eher schaden, und unter welchem Umständen Sie die Karrierechancen verbessern!
Karrierechancen verbessern mit Weiterbildungen
Arbeitnehmer, die eine oder sogar mehrere Weiterbildungen hinter sich haben, haben Studien zufolge bessere Chancen auf eine Gehaltserhöhung und auch auf eine Beförderung. Also: Ärmel hochkrempeln und ran ans Werk!
Angeboten werden Weiterbildungen von Ihrer lokalen Bundesagentur für Arbeit, von der Industrie- und Handelskammer in Ihrer Stadt oder Ihrem Kreis, aber auch von Berufsverbänden und von privaten Trägern. Weiterbildungen werden zudem immer mehr von Hochschulen angeboten, wo sich Interessierte akademisches Wissen über ihr Fachgebiet aneignen können, ohne dafür ein Studium absolvieren zu müssen. Große Unternehmen bietet außerdem noch interne Weiterbildungen an, die allerdings nicht immer auch von anderen Arbeitgebern anerkannt werden. Für einen internen Aufstieg sind diese aber durchaus zu empfehlen. Nicht zuletzt, weil man seinem Vorgesetzten damit zeigt, dass man in der Firma noch einiges erreichen möchte.
Etwas Abseits der klassischen Weiterbildung steht das selbstständige Weiterbilden mithilfe eines Mentors. Mentorenprogramme gibt es sowohl für Azubis, als auch für Angestellte, die einen Aufstieg in die Führungsetage anstreben. Doch auch alle anderen Arbeitnehmer können sich selbstständig auf die Suche nach einem Mentor machen und in Gegenseitigem Austausch eine Menge Lernen. Sie erhalten dafür zwar meist kein Zertifikat, dass Sie in Ihren Bewerbungsunterlagen vorzeigen könnten, dafür aber die besten Empfehlungen einer angesehenen Führungskraft. Letztere kann Ihnen unter Umständen noch mehr Türen öffnen als irgendein Zertifikat über eine besuchte Weiterbildung. Hier müssen Sie selbst abwägen, auf welchem Weg Sie in Ihrem Beruf und in Ihrer Branche die besseren Karrierechancen haben.
So erkennen Sie, ob eine Weiterbildung für Sie sinnvoll ist
Setzen Sie sich mit Ihren Stärken und Schwächen auseinander. In welchen Bereichen haben Sie Defizite? Wo liegen Ihre Kompetenzen? Überlegen Sie, welches Karriereziel Sie verfolgen und ob es sinnvoller ist, Ihre Kompetenzen weiter auszubauen, oder Ihre Schwächen auszuräumen. Erkennen Sie mit dieser Selbstanalyse, welche Schritte Sie Ihren Karrierezielen weiterbringen werden. Versuchen Sie, bei jedem Weiterbildungsangebot das meiste für sich herauszuholen und damit nicht nur was Ihre fachlichen Kompetenzen anbelangt zu wachsen, sondern auch in punkto persönliche Kompetenzen. Eine berufliche Weiterbildung ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn Sie den roten Faden in Ihrem Lebenslauf perfekt ergänzt.
Kosten für die berufliche Weiterbildung
Nicht alle Arbeitnehmer denken über eine Weiterbildung nach, da diese eine finanzielle Last darstellen, die nicht jeder so einfach bewältigen kann. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, diese Kosten zu umgehen oder zumindest zu minimieren. Die erste Möglichkeit bezieht den aktuellen Arbeitgeber in die Finanzierung von Weiterbildungsangeboten ein. Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten darüber, dass Sie sich gerne weiterbilden möchten und fragen Sie, ob die Firma die Kosten dafür tragen würde. Wenn nicht, bitten Sie um einen Zuschuss für die Weiterbildung. Bei diesem Gespräch ist es wichtig, dass Sie sich gut darauf vorbereitet haben. Führen Sie gute Argumente dafür an, warum auch Ihr Arbeitgeber von Ihrer Weiterbildung profitieren wird. Arbeiten Sie einige gute Argumentationsstruktur heraus und überzeugen Sie Ihren Chef von dem Mehrwert, den das ganze Unternehmen durch Ihre Weiterbildung davontragen kann.
Die zweite Möglichkeit bezieht sich auf die bundesweiten Förderprogramme. Wenn Ihr Arbeitgeber nicht für die Weiterbildung aufkommen möchte oder kann, dann können Sie finanzielle Hilfen vom Staat beantragen. Informieren Sie sich über Bildungsprämien, das Meister-Bafög, den Bildungsgutschein und vieles mehr! Sie könnten sich auch an die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung wenden. Diese vergibt Aufstiegs- oder auch Weiterbildungsstipendien, die nicht zurückgezahlt werden müssen. In Ihrer lokalen Bundesagentur für Arbeit erhalten Sie zudem weitere Informationen rund um die finanzielle Förderung Ihrer Weiterbildung! Vereinbaren Sie doch einfach einen Termin und lassen Sie sich beraten!
Die negative Seite von Weiterbildungen
Manchmal können Weiterbildungen der Karriere aber auch schaden. Zum Beispiel dann, wenn diese als Rechtfertigung vorgeschoben werden, warum man den nächsten Karriereschritt nicht geht. „Ich kann diese verantwortungsvolle Aufgabe noch nicht übernehmen, weil ich noch nicht genügend Schulungen in diesem Bereich hatte“ - so oder so ähnlich klingen die Ausreden von Angestellten, die von sehr großen Unsicherheiten geplagt sind. Schnell werden fehlende Weiterbildungen als Grund dafür genannt, warum man den nächsten Karriereschritt nicht geht. Dies kann der Karriere schaden, weil man, anstatt an neuen Herausforderungen zu wachsen, auf der Stelle tritt. Langer Stillstand bedeutet im Berufsleben leider häufig Rückschritt. Man macht es sich in seiner Komfortzone bequem, anstatt sich im Joballtag neuen Aufgaben zu stellen.
Überlegen Sie selbst: Sind Sie erst dann ein guter Verkäufer, wenn Sie zehn Zertifikate an der Wand hängen haben? Oder dann, wenn Sie Tag für Tag immer mehr Produkte oder Dienstleistungen tatsächlich verkauft haben?
Ein weiteres Problem mit Weiterbildungen: Manche können einfach nicht genug davon bekommen. Lebenslanges Lernen liegt absolut im Trend. Doch auch diese Philosophie sollten Arbeitnehmer nur in Maßen verfolgen. Denn: Das unendliche Sammeln von Wissen kann dazu führen, dass man das meiste davon im Berufsalltag nie anwenden wird und schnell wieder vergisst. Diese Zeit-, Geld- und Energieverschwendung hätte man sich dann auch sparen können.
Wann lohnen sich Weiterbildungen nicht?
Gerade Arbeitnehmer auf Jobsuche begehen den Fehler, sich blindlings von einer Weiterbildung in die nächste zu stürzen. Dadurch sollen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert, aber auch die Qualifikationen erweitert werden, um bei der Gehaltsverhandlung eine bessere Ausgangslage zu haben. Wer sich jedoch mit einer mehrseitigen Liste an Weiterbildungen bewirbt, hinterlässt nicht immer den besten Eindruck: Hier eine Weiterbildung bei einem Kommunikationstrainer, da eine Schulung im Bereich Controlling, noch ein Fremdsprachenkurs an der Volkshochschule und, und, und. Ein roter Faden lässt sich bei all diesen Weiterbildungen nicht erkennen, ebenso wenig wie ein konkretes Ziel. Ein klares Kompetenzfeld lässt sich ebenfalls nicht mehr erkennen. Solche Bewerber erwecken den Eindruck, sie wissen noch gar nicht, welchen Karriereweg sie einschlagen wollen – Nicht gerade die beste Voraussetzung für einen neuen Job. Überlegen Sie sich daher sehr gut, welche Weiterbildung Ihrer Karriere wirklich nützt!