- Die Betrugsmasche
- Wie erkenne ich gefälschte Jobangebote?
- Wie kann ich mich vor Recruitment Fraud schützen?
Die meisten Arbeitgeber stellen heutzutage ihre Stellenangebote online und integrieren darin ihr Bewerberportal, über das sich interessierte Personen bewerben können. Das erleichtert nicht nur den HR-Managern ihre Aufgabe ungemein, es bietet auch viele Vorteile für Jobsuchende. Sie können schneller auf Jobangebote reagieren und müssen ihre Bewerbungsunterlagen nicht erst ausdrucken und zur Post bringen, sondern können alle relevanten Dokumente als PDF-Datei bequem vom heimischen Computer aus hochladen. Doch neben den seriösen Angeboten kursieren im Netz immer mehr Fakeanzeigen, die darauf ausgerichtet sind, persönliche Daten zu klauen oder Geldbetrug zu betreiben. Im Folgenden erfahren Sie, was genau gefälschte Stellenanzeigen sind, wie Sie sie erkennen und wie Sie sich davor schützen können.
Die Betrugsmasche
Zunächst in den USA und Großbritannien, mittlerweile aber auch vermehrt in Deutschland, schalten internationale Betrügerbanden gefälschte Stellenanzeigen oder verschicken diese per E-Mail.
Strafrechtlich gesehen handelt es sich bei dem sogenannten "Recruitment Fraud" um eine Fälschung beweiserheblicher Daten und einen Verstoß gegen das Urheber- und Namensrecht. Ziel dieses Betruges ist es nämlich, unter Nutzung des Namens echter Unternehmen personenbezogene Daten des Bewerbers zu erhalten, die nach Versenden der Bewerbung gespeichert und weiter verkauft oder für größere Wareneinkäufe genutzt werden. Sie fordern beispielswiese den Jobsuchenden auf, Konto- oder Kreditkartendaten und Passwörter preiszugeben. Andere geben vor, der Bewerber habe die Stelle erhalten, und erheben daraufhin eine Vermittlungsgebühr oder erklären eine spezielle Software für die Arbeit im Home-Office für unerlässlich, die vom Arbeitnehmer gekauft werden muss.
Häufig bedienen sich die Trickbetrüger des Corporate Designs real existierender Unternehmen, um einen seriösen Eindruck zu erwecken.
Wie erkenne ich gefälschte Jobangebote?
Während per E-Mail versendete Stellenangebote eher ungewöhnlich sind und daher leichter als Betrug identifiziert werden können, fallen gefälschte Jobofferten in Onlinebörsen nicht so schnell auf. Im Hinblick auf das Layout wirken sie genauso professionell wie die echten Anzeigen. Wenn sie nicht gerade mit völlig überhöhtem Gehalt für einen außergewöhnlich geringen Arbeitsaufwand werben, sind sie nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Doch einige Hinweise sind eindeutig.
In der Regel veröffentlichen Unternehmen ihre vakanten Stellen nicht nur in externen Jobbörsen, sondern auch auf der firmeneigenen Website. Dort finden Sie auch alle relevanten Kontaktdaten des Unternehmens sowie die der Personalabteilung.
Vorsicht ist in jedem Fall geboten, wenn folgende Punkte in der Stellenausschreibung auftauchen:
- Sie sollen im Zuge der Bewerbung Konto- oder Kreditkartennummern angeben.
- Personalausweis-, Führerschein- oder Sozialversicherungsnummer werden abgefragt.
- Passwörter jeglicher Art sollen preisgegeben werden.
- Sie werden aufgefordert, eine für Ihre Arbeit notwendige Software zu erwerben.
- Der angebliche Arbeitgeber erhebt eine Vermittlungsgebühr.
Wie kann ich mich vor Recruitment Fraud schützen?
Schauen Sie sich die vor Ihnen liegende Stellenausschreibung genau an. Informieren Sie sich auf der offiziellen Website des Unternehmens, ob das Jobangebot auch dort veröffentlicht wurde, und fragen Sie gegebenenfalls in der Personalabteilung nach, ob diese Stelle tatsächlich vakant ist. Im Ernstfall sind Ihnen die HR-Manager außerordentlich dankbar für Hinweise auf den Missbrauch ihres Namens.
Geben Sie niemals persönliche Daten, wie zum Beispiel Ausweis- und Kartennummern, preis. Diese sind für den Arbeitgeber nicht relevant und auch nicht für Außenstehende bestimmt, sondern privat. Überweisen Sie auf gar keinen Fall Geld an den potentiellen Arbeitgeber.
Seriöse Arbeitgeber stellen niemanden ein, bevor sie sich nicht ein eigenes Bild von dem Bewerber gemacht haben. Gerade bei internationalen Unternehmen ist es zwar durchaus üblich geworden, erste Vorstellungsgespräche per Telefon oder Skype-Konferenz durchzuführen, aber vor der Vertragsunterzeichnung laden auch diese Sie zu einem persönlichen Gespräch in einer Niederlassung in Ihrer Nähe ein. Sollte eine Übernachtung vor Ort notwendig sein, übernehmen die Firmen entweder die Kosten oder bitten Sie, sich selbst um eine Unterkunft zu kümmern. Keinesfalls erwarten sie eine Vorauszahlung für die Hotelreservierung auf das Firmenkonto.
Verwenden Sie bei der Anmeldung in einem Bewerberportal unbedingt sichere Passwörter. Diese sollten aus einer Kombination aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen, die keinem direkten Bezug zu Ihrem Namen, Ihrem Geburtsdatum oder Ihrer E-Mail-Adresse haben. Viele Portale zeigen sogar an, ob ein Passwort sicher ist oder nicht.
Wenn Sie die oben genannten Tipps bei der Stellensuche beachten, ist die Online-Bewerbung eine wirklich unproblematische, umweltfreundliche und einfache Methode, Ihren Traumjob zu finden.